Rallyross

Die Fans wurden mit hochklassigem Motorsport beim MTL Rallycross von Fuglau belohnt. Die Österreicher hielten hervorragend gegen die Nachbarn aus Ungarn dagegen und holten einige umjubelte Heimsiege.
  • Supercars sogen für „Beben“ im Waldviertel
  • Josef Strebinger holt Heimsieg
  • Nachwuchshoffnung Marcel Strobl mit erstem Sieg
Die Rennen im Waldviertel hielten, was sich die Fans im Vorfeld versprochen hatten. Mehr als 115 Rennautos waren zum Rennen gekommen und boten spannenden Motorsport und reichlich Action.
Supercars
Der 19-jährige Andor Trepak war mit dem von Prodrive gebauten Renault Megane der Mann des Wochenendes. Der Ungar dominierte im Waldviertel nach Belieben und war nicht zu schlagen. „Das Auto war gut und die Strecke gefällt mir, es war ein perfektes Wochenende für mich“, schmunzelte Trepak. In seinem erst dritten Rennen in der Königsklasse zeigte der Teenager eine Meisterleistung – mit einer derart steilen Lernkurve könnte der Name Trepak ein Großer des Sports werden. Dahinter ging es wild zur Sache: Österreichs Aushängeschild Alois Höller war an diesem Wochenende mehr am Schrauben als am Fahren und schaffte es dennoch ins Finale der Top-6. „Ich bin zufrieden, angesichts der starken Gegner und der technischen Schwierigkeiten ist es ein richtig gutes Ergebnis“, gab der Oberösterreicher nach dem fünften Platz zu Protokoll. Hinter Trepak reihte sich der Tscheche Ales Fucik im VW Polo und der Ungar Istvan Antal im Audi S1. Markenkollege Tamas Karai verpasste nach einem Strategie-Fauxpas das Finale komplett.

Super Touring Cars über 2.000 ccm
Schon im Vorfeld war ein Dreikampf zwischen dem schnellen Ungarn Tibor Vamosi (BMW M3) und den beiden Österreichern Patrick Eigenbauer und Karl Schadenhofer (beide VW Polo) erwartet worden. Im ersten Vorlauf hatte Schadenhofer noch die Nase vorne, ab dem zweiten dominierte der Ungar. Im Finale ging es rund: Der Ungar „Beszi“ verlor gleich in der ersten Runde Öl – entsprechend rutschig war die Fahrbahn. „Ich hab etwas rausgenommen, ich wollte den Wagen nicht versenken“, konstatierte Schadenhofer. Patrick Eigenbauer ging weniger vom Gas und holte sich über die Joker Lap den zweiten Platz zurück. Für Lokalmatador Daniel Pfeiffer (Skoda Fabia) war es ein schwieriges Heimspiel. Nach einem guten ersten Vorlauf streikte das Getriebe im zweiten Vorlauf – das Rennwochenende war somit früh gelaufen.

Super Touring Cars bis 2.000 ccm
Josef Strebinger (VW Polo) hatte in der MJP-Arena in Fuglau keinen wirklichen Gegner. Zu überlegen umkurvte der Puchberger den Kurs im Waldviertel. „Es ist ein Traum wie das Auto läuft, es ist so gut abgestimmt, auch über den Sprung liegt es richtig satt“, jubelte Strebinger. Dominik Vitek im Honda Civic Type R war gut aufgelegt und holte den zweiten Platz. Dritter wurde der Ungar Sandor Szelei in einem ikonischen VW Beetle.
Super Touring Cars bis 1.600 ccm
In dieser Klasse waren die ungarischen Piloten überlegen. Der erst 15-jährige Akos Gonda (Suzuki Swift) duellierte sich hart mit seinem Landsleuten Tamas Vegh (VW Polo) und eine brachial schnellen Toyota Aygo in den Händen von Balazs Siebel. Florian Brandl (Peugeot 206) hatte im Finale einen sensationellen Start und fuhr auf der Außenbahn auf Platz 2. Nach harten Angriffen seiner ungarischen Gegner musste Brandl Federn lassen und sich wieder mit Platz 4 begnügen. Nico Stachelberger (Ford Fiesta) war knapp dahinter Fünfter.

National 1600
Wie schon beim Saisonauftakt in Melk war diese Klasse überaus ausgeglichen. Reini Kaineder (Suzuki Swift) war nach den Vorläufen der schnellste und gewann auch sein Semifinale. Im Rennen um den Tagessieg erwischte Neueinsteiger Marcel Strobl (Citroën Saxo) den besten Start und gab die Führung nicht mehr ab. „Ein richtig gutes Wochenende. Im ersten Vorlauf sind wir gar nicht ins Ziel gekommen, ab da war das Finale mein großes Ziel. Das Auto an sich ist vom Fahrwerk gar nicht so gut, nur am Start sind wir richtig schnell“, jubelte der St. Leonharder über seinen ersten Sieg in der Klasse. Lukas Wilhelm (Suzuki Swift) hatte am Sonntag Probleme mit der Kupplung und dem Getriebe und verursachte dadurch zwei Fehlstarts. Vom reinen Tempo her zählte der junge Niederösterreicher zu den Schnellsten und fuhr noch auf Platz 2. Die Führung in der Meisterschaft behauptete mit Rang 3 Reinhard Kaineder.

Peugeot 206 RX-Cup
„Kurz vor Schluss haben sich meine und Marcels Linien gekreuzt, es hat eine Berührung gegeben, aber es wurde als Rennunfall gewertet“, zeigte sich Sieger Lukas Woldrich aus Pöchlarn diplomatisch. Angesprochener Marcel Aigelsreiter sah die Situation weniger klar: „Ich verstehe mich sehr gut mit Lukas, finde aber, dass es eine sehr harte Aktion von ihm war. Wenigstens konnte ich zeigen, dass ich hier in Fuglau sehr schnell sein kann“, war der 22-jährige Melker enttäuscht. Oliver Dariz behauptete mit Platz 2 die Führung im Cup, Michael Zwanowetz war wie schon am Wachauring Dritter.

RWD-Cup und Histo-RX
Maximilian Pieber war mit dem BMW E36 Compact der einzige Starter bei den Hecktrieblern – er wurde kurzerhand in das Feld der historischen Autos eingegliedert und traf dort auf den wunderschönen VW Golf I GTi von Erich Hösel dieser gewann vor dem Opel Kadett von Bernd Werfring in der Subwertung bis 2.000 ccm. Die Wertung bis 1.600 ccm ging an Birgit Kuttner (Honda Civic).

Nächstes Rennen
Am 21. und 22. Juni findet in der MJP-Arena schon das nächste Rallycross zur österreichischen Staatsmeisterschaft statt. Diesmal mit dabei ist die tschechische Meisterschaft – damit kann mit volle Starterfeldern gerechnet werden.  

Pressekontakt:
Jakob Heher
Telefon: +43 681 818 871 21
E-Mail: office@rallycrossmedia.com
Fotos: Walter Vogler & Harald Lindtner